Gerade erhielten wir noch eine Pressemitteilung des Nachrichtendienst GoMoPa.net, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Gefährliche Abstimmungen bei DCM Fonds und Prime Office REIT-AG
Ausgerechnet Johann Deinböck, der seine Anleger letzten Sommer für 7 Millionen Euro an die S&K Gruppe aus Frankfurt verraten und verkauft hat, will nun, da die S&K-Bosse in U-Haft sitzen, wieder seine alte Macht zurück. Er meldet sich als geschäftsführender Kommanditist zurück und fordert die Anleger auf, seinem langjährigen Geschäftsführer mehrerer Fonds, Matthias Meyer, das Kommando über die Fondsverwaltung und Anlegerbetreuung zu übertragen. Dazu soll Meyer eigens eine neue Firma gründen.
Der inhaftierte S&K-Mann Marc Christian Schraut soll seines Amtes als Fondsverwalter und Anlegerbetreuer zwangsenthoben werden, weil die Fonds der DCM Deutschen Capital Management AG aus der Hopfengasse 6 in München unter seiner Verantwortung handlungsunfähig seien.
Die Anleger sollen Deinböck blind vertrauen. Dabei war er es doch, der seinen DCM-Fonds mit der Übergabe der Verwaltung an die S&K den Todesstoß versetzte. Es war für Deinböck eine elegante Lösung, sich aus der Verantwortung zu stehlen, nachdem er die Fonds mit Fremdwährungsspekulationen und Nutzflächentricksereien in Schieflage und teilweise in die Insolvenz gebracht hatte. Lang ist es her, dass die Anleger der geschlossenen DCM-Fonds Gewinnausschüttungen sahen.
Die S&K-Piraten wussten aber sofort, was zu tun war, nachdem sie die Verwaltungszentrale und die Anlegerbetreuung gekapert hatten.
Die DCM GmbH & Co. Renditefonds 14 KG wurde zum Beispiel folgendermaßen ausgeweidet, wie aus Verkaufsunterlagen hervorgeht, die dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net vorliegen (siehe Ausriss):

So hatte es Deinböck schon einmal mit der Deinböck AG gemacht. Auch dort zog er sich rechtzeitig aus der Verantwortung. Verurteilt wurden andere.
Damals wurden die Deinböck-Fonds von der Dr. Jehl-Gruppe kontrolliert. Daran hat sich nichts geändert, nur dass die Treuhandgesellschaft den Namen Rudolf Müller trägt. Im Falle der Deinböck-Fonds der Deinböck Immobilien AG aus Stadthagen in Niedersachsen (laut Aktionärsbrief vom 8. März 2007 nach 18 Jahren insolvent) sollten die 600 Anleger im Jahre 2000 und 2006 sogar ihre bereits ausgezahlten Renditen an die Emittenten zurückzahlen, weil es, ähnlich wie bei der S&K noch keine ausreichenden Gewinne für die Auszahlungen gegeben hatte. Die Anleger verloren am Ende ihre Einzahlungen (zirka 10,84 Millionen Euro), wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net von Rechtsanwalt Wilhelm Lachmair aus München erfuhr.Bei der S&K-Unternehmensgruppe geht es um weit mehr. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft spricht in einer Pressemitteilung davon, dass im Zusammenhang mit der S&K-Gruppe ein „über Jahre planmäßig und groß angelegtes Betrugssystem installiert wurde“. Anleger seien über ein Schneeballsystem abgezockt worden. Es gehe um einen Schaden im dreistelligen Millionenbereich.
Die gut laufenden Fonds hatte Deinböck schon 2007 in eine Börsengesellschaft eingebracht und verbrannte damit das Anlegergeld, wie Rechtsanwalt Dr. Ralf Stoll aus Lahr im Schwarzwald bemängelt.
Etliche DCM-Immobilienfonds sollen gerade ohne Not durch Missmanagement Anlegergelder in Millionenhöhe verbrannt haben, stellte Dr. Stoll fest, weil das Management Beteiligungen an geschlossenen Fonds mit – überwiegend – werthaltigen Immobilien in eine wertlose Aktieninhaberschaft umwandelte.
Der Verkauf des SZ-Hochhauses soll es nun richten.
Der alte Weggefährte Deinböcks, Rechtsanwalt Claus Hermuth (57), sieht noch einen anderen Ausweg. Als Vorstandsvorsitzender der Prime Office REIT-AG will er die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 21. August 2013 dazu bringen, einer Fusion mit der OCM German Real Estate Holding und ihrer Niederlassung German Acorn Real Estate GmbH aus Köln zuzustimmen.
Die jetzige Fusion riecht nach einem Insidergeschäft.
Die fusionierte AG hätte nach Auffassung des Prime Office Chefs Claus Hermuth Chancen auf den Börsennebenwertemarkt MDax (Mid-Cap-DAX), jetzt wird die Prime Office nur am SDax (Small-Cap-DAX) gehandelt. Hauptaktionäre wären zunächst die Oaktree-Fonds – sie sind bereits jetzt mit 8,4 Prozent größter Einzelaktionär der Prime Office. Man habe die Gespräche mit Oaktree schon vor deren Aktienkauf aufgenommen, betont Hermuth gegenüber der Immobilienzeitung. Klappt die Fusion, wäre der vorherige Aktienkauf ein Insidergeschäft.Eine Fusion sei der richtige Weg, um eine große AG zu schaffen, die von potenziellen Aktionären mehr Beachtung erführe als zurzeit die Prime Office, meint Hermuth. Diese verfügt aktuell über eine Marktkapitalisierung für ihre 13 Immobilien von mageren 192 Millionen Euro, das entspricht einem Abschlag zum Nettoinventarwert von über 50 Prozent.Nach der Fusion würde der Konzern über 64 Immobilien mit einem Bruttomarktwert von zirka 2,3 Milliarden Euro verfügen.Ein DCM-Fondsmanager kündigte im Analystengespräch an: Bei einer Verschmelzung zu einem Kurs von weniger als 5 oder 6 Euro pro Aktie werde man nicht mitspielen.Ansonsten wäre es günstiger für die Aktionäre, wenn man alle Prime-Office-Immobilien verkaufe und die Anteilseigner anschließend auszahle. Nun denn…