Neue Hintergründe zur DCM Pleite

Wir können noch leider keine Aussage treffen, ob die Insolvenzmeldung der DCM AG Auswirkungen für den DCM Rendite FONDS 12 KG haben wird. Wir haben bereits den Geschäftsführer der MCS-Service GmbH, Matthias Meyer bereits am gestrigen Nachmittag um Stellungnahme gebeten.

Eine interessante Pressemeldung des Finanznachrichtendienst GoMoPa.Net möchten wir Ihnen aber nicht vorenthalten:

DCM AG stellte Insolvenzantrag

Gleich nach der GoMoPa-Enthüllung von Nutzflächen-Schummeleien im Hochhaus des Süddeutschen Verlages in München, dem Fuggerstadt-Center in Augsburg und den Zentralen von T-Online und T-Systems in Darmstadt zog die DCM Deutsche Capital Management AG aus München die Reißleine.

Die DCM AG stellte am 2. April 2013 beim Amtsgericht München einen Eigenantrag auf Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung.

Mehrheitsaktionär Johann Deinböck, der das Emissionshaus für geschlossene Fonds 1986 gründete, hatte anfangs keine Probleme, bei Banken Kredite für seine Büro- und Gewerbeimmobilien zu finden. Insbesondere überzeugte er die Banker und Anleger mit fünfjährigen Mietgarantien. Doch mit den Anschlussfinanzierungen haperte es. Deinböck, der für alle 20 Fonds die Fondsverwaltung übernahm, ging mit zehn seiner besten Fonds im Jahre 2011 an die Börse (Prime Office REIT-AG), dafür tauschten rund 20.000 Anleger im Jahre 2007 ihre Immobilienbeteiligungen in Aktien um. Für die restlichen problembehafteten Fonds fand er im Sommer 2012 in Stephan Schäfer (33) und Jonas Köller (31) von der S&K in Frankfurt zwei Deppen, denen er die Verantwortung als Bestatter andrehen konnte. Die beiden zahlten Deinböck für dessen DCM Verwaltungs GmbH und DCM Service GmbH sogar 7 Millionen Euro, weil sie glaubten, sich gemütlich zurücklehnen und die Gebühren für die Verwaltung eines vorgeblichen Milliarden Euro Immobilienbestandes kassieren zu können. 
Obwohl Schäfer von Ex-Baulöwe Utz-Jürgen Schneider (79) beraten worden war, bemerkten die Frankfurter Lausbuben nicht, wie sie Deinböck mit dem Trick von vermieteten Nutzflächen, die es in Wirklichkeit gar nicht gab (Schneider-Trick), aufs Kreuz gelegt hat. 
Aber nachdem nun die Börsentochter Prime Office REIT-AG wegen Überschuldung um ihren steuerbegünstigten REIT-Status bangen musste, der Vorstandsvorsitzende Pawel Miller bereits zum 28. Februar 2013 „verschwand“, kam zuerst eine Kündigungswelle und nun der Insolvenzantrag. 

Sollte das Amtsgericht München dem Antrag auf Insolvenz stattgeben und wieder Rechtsanwalt Axel Bierbach von der Kanzlei MHBK aus München berufen, der schon die Insolvenz des DCM-Fonds Fuggerstadt-Center und der S&K-eigenen SHB-Fonds-Mutter FIHM AG aus München betreut, sind Interessenkonflikte mit Gläubigern der DCM AG vorprogrammiert. Denn Bierbach arbeitet mit dem langjährigen DCM-In-House-Juristen (siehe Ausriss oben) Rechtsanwalt Hilmar Freiherr von Canstein zusammen (siehe Ausriss unten). 

Im Fall des Fuggerstadt-Centers übernahm er offenbar blind die von Canstein angegebene Nutzfläche von 35.000 Quadratmetern, obwohl diese laut Bauantrag- und Bauvollendungsunterlagen 23.845 Quadratmeter beträgt. Ausserdem werden damit Käufer massiv getäuscht. Ein Skandal, da der Insovenzverwalter für die Richtigkeit haftet. 

Offenbar in Verwechslung von Bruttogeschoßfläche (einschließlich Wänden, Kabel- und Rohrschächten, Treppenhäusern) und tatsächlicher gewerblicher Nutzfläche nach Baunorm DIN 277 beharrt Rechtsanwalt Hilmar Freiherr von Canstein gegenüber GoMoPa.net in einer Stellungnahme auf folgendes: 

Zitat:

Tatsache ist: Die Tektur vom 27.06.1997 zum Bauantrag vom 18.03.1997 weist in der Flächenaufstellung des Architekturbüros Schrammel vom 18.06.1997 bereits eine Bruttomietfläche von 32.460,10 Quadratmeter aus. 

Eine spätere Flächenaufstellung des Architekturbüros Schrammel vom 10.07.1997 weist eine Bruttomietfläche von 35.886,95 Quadratmeter aus. Und eine nach Aufmaß durchgeführte Flächenermittlung vom 22.01.2002 des Ingenieurbüros Bogdanski & Niestroj weist für das Fuggerstadt-Center eine Hauptnutzfläche (DIN 277) von 36.063,93 Quadratmeter aus.


GoMoPa.net ließ nachschauen: Die städtischen Unterlagen weisen eine gewerbliche Nutzfläche von 23.845 Quadratmetern aus. Nun denn…

Quelle: http://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=1139&meldung=DCM-AG-stellte-Insolvenzantrag